Liebe Angehörige unserer Pfarreiengemeinschaft,
was wir noch nie erlebt haben, wird an diesem Sonntag Wirklichkeit: wir dürfen uns nicht zur Eucharistiefeier treffen. Auch alle anderen liturgischen Feiern, Veranstaltungen, Sitzungen und Treffen sind abgesagt.
Litaneienartig waren Listen mit abgesagten Terminen in der Tagespresse zu finden. Umso mehr mag ich uns an die Zusage Jesu erinnern: „Ich bin bei Euch!“ Ja, eine besondere Bedeutung entdecke ich in seiner Bitte im sogenannten hohepriesterlichen Gebet, das Jesus am Abend vor seinem Sterben an den Vater richtet: „Vater, ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.“ (Joh 17,26) Gott ist uns nicht nur unendlich nahe gekommen; in dieser Bitte schenkt uns Jesus die Gewissheit, dass er uns ganz mit der Liebe des Himmels erfüllen mag. Ich darf uns an dieser Stelle daran erinnern, dass wir in der Taufe mit Chrisam gesalbt worden sind: Gottes Heiliger Geist ist uns gleichsam wie Salböl unter die Haut gegangen. Christus in uns – so wie wir das auch immer wieder bei der Feier und beim Empfang der Eucharistie erfahren dürfen oder wenn wir sein Wort des Lebens in uns aufnehmen und zu Herzen gehen lassen. Jegliche Distanz ist so überwunden. Und das mag gut tun gerade dann, wenn „Abstand halten“ das Gebot dieser Tage ist.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, dass Sie im gemeinsamen Gebet daheim, im Lesen des Evangeliums und in guten Gesprächen im Kreis Ihrer Lieben – vielleicht auch per Telefon oder diversen digitalen Kontaktmöglichkeiten – diese segnende Nähe unseres Gottes erahnen dürfen, um täglich neu Mut schöpfen zu können und sich mit mir auf ein baldiges und gesundes Wiedersehen zu freuen.
In diesen Tagen denken auch wir darüber nach, wie wir Sie einladen können, eventuell über Livestream Gottesdienste aus unserer Gemeinde mitfeiern zu können. Heute schon darf ich Sie auf verschiedene bereits bestehende Möglichkeiten aufmerksam machen und verweise Sie auf die Internetseite der Diözese Augsburg, wo es schon entsprechende Hinweise gibt.
Ich darf Ihnen versichern, dass wir im Stundengebet, das Diakonen, Priestern und Ordensleuten in besonderer Weise auch als stellvertretendes Gebet für alle uns Anvertrauten aufgetragen ist, Sie und Ihre Familien, alle Angehörigen unserer Pfarreiengemeinschaft und die ganze Stadt mit vor Gott nehmen und seinen Segen für Sie erbitten. Bitte beten Sie auch für uns!
So verbunden grüße ich Sie ganz persönlich wie auch im Namen aller Mitarbeiter. Alles Gute für Sie! Gott segne Sie! Bleiben Sie gesund!
Ihr
Pfarrer Robert Neuner