„Seid wachsam!“
hören wir im Evangelium zum Ersten Adventssonntag. Mit dieser Mahnung will Jesus keine Zukunftsangst provozieren, denn seine Botschaft mag froh machen und nicht drohen. Er will aber auch nicht, dass wir Wachsamkeit verwechseln mit untätigem Abwarten auf den Tag seiner Wiederkunft am Ende der Zeiten. Jedem von uns nimmt er in Verantwortung für sein Eigentum. Wir tragen Verantwortung für unser Leben, für die Menschen um uns, die mit uns das Leben teilen, und auch für die Welt, in der wir leben, die wir erkennen als Gottes gute Schöpfung.
Gott ist nach wie vor „auf der Suche nach Mitarbeitern“, die helfen, die Menschen etwas von seiner Treue, seiner Freundlichkeit und seinem Segen spüren und erfahren zu lassen. Es ist oft der kleine, unscheinbare Dienst, den wir einander tun: das gute Wort, das wir einander sagen, die helfende Hand, die wir einander reichen, der Trost oder das Lächeln, das wir einander schenken. Eine besondere Mitarbeiterin hat er freilich in Maria gefunden, die vom Wort des Engels berührt, ihre Bereitschaft signalisierte: „Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“
An diese Begegnung in Nazaret erinnert der große Scherenschnitt in der Nische am Turm des Liebfrauenmünsters. Zugleich mag uns die Tatsache aufhorchen lassen, dass Gott auch heute Mitarbeiter sucht.